DRAN BLEIBEN

Mein Mann und ich hatten heute eine wunderschöne Liebeszeit. Wir beide schätze das sehr wert und viele bewundern und beneiden uns darum - sich Zeit für die Liebe zu nehmen ist ja nicht selbstverständlich.

Viele wünschen sich mehr Zeit für die Liebe.
Und viele geben auf.
Das muss nicht sein.


Wer meine Vorträge und Seminare kennt, weiß - ich plädiere dafür, sich regelmäßig Zeit für die Liebe zu nehmen.

Paaren empfehle ich 1 x die Woche eine Zeit von mindestens zwei Stunden und wer mag noch eine kürzere  „Liebes-Zeit“ zu planen.

Singles dürfen, können und sollten sich ebenfalls eine für sich stimmige Zeit planen. Vielleicht mehrmals 10 Minuten oder 1-2 mal eine Stunde pro Woche.

UND - auch wenn sich manche vielleicht innerlich dagegen währen - sich die Termine in den Kalender einzutragen.

Ja wirklich, das lohnt sich und bewährt sich.
Wir machen das jetzt seit 18 Jahren, das heißt ich weiß, wovon ich spreche.

Wenn ein Termin ausfällt, bitte gleich einen Ersatztermin vereinbaren und eintragen.

Und dann die Termine einhalten und kreativ umzusetzen.
Egal ob für sich alleine oder als Paar.

In unseren Seminaren bekommt jede/r genug Ideen, Mut und Elan regelmäßige "Liebeszeiten" umzusetzen. Ein separater Blogartikel, was diese exklusive Zeiten bedeuten und wie man Liebeszeiten so gestalten kann, dass beide davon profitieren, wird folgen.

In der Verliebtheitsphase und auch nach Tantra-Seminaren sind die meisten Menschen guter Dinge und es gelingt eine Weile regelmäßig feste Zeit mit Sinnlichkeit, Nähe und Sexualität zu leben.

Dann treten oftmals alte Verhinderungsmuster auf, vielleicht auch zu viel Arbeit oder mal krank sein, die Liebeszeiten geraten in Vergessenheit - und schon ist man/frau im alten Trott.
Die Zeit für die Liebe kommt (wieder) zu kurz oder findet gar nicht mehr statt.

Das geht vielen so, ist schade, muss so aber nicht so sein.

Solange es stockt, kann man es sich gar nicht vorstellen, dass es irgendwann funktioniert. Doch es ist machbar und wie gesagt, wir zelebrieren, üben und meistern unsere Liebeszeiten schon seit 18 Jahren und haben viel Freude daran.
 
Ich vergleiche das manchmal mit dem Joggen. Wenn man damit anfängt, kostet es am Anfang noch Überwindung, sich dazu aufzuraffen, dann wird es leichter und irgendwann wird es ein Kontinuum (es will sich wiederholen) - und dann will man es nicht mehr missen, weil man es am eigenen Leib erfahren hat, wie gut es tut.

Stelle Dir eine große Kugel vor, die in Bewegung gebracht werden mag. Am Anfang braucht es viel Kraft, sie nur ein bisschen vom Platz zu bekommen. Dann wird es leichter, braucht aber schon noch einige Energie - und dann, dann rollt die Kugel irgendwann von alleine. Wenn sie Schwung hat, will sie gar nicht mehr aufhören zu rollen, bzw. man/frau braucht nur noch wenig Energie, um das Weiter-rollen aufrecht zu erhalten.

Das macht dann Spaß und bringt Genuss, Befriedigung und Lebendigkeit.

So ähnlich wie mit der Kugel ist es auch mit den Liebeszeiten.
Am Anfang läuft es vielleicht ein bisschen zäh, keiner will verantwortlich sein, aber meckern, wenn es nicht stattfindet.

Das ist nicht schlimm, wenn man/frau darum weiß, und sich daran erinnert, dass es einfacher werden wird, solange man am Ball bleibt und wenn die Paar- oder Selbstliebe-Zeit immer wieder umgesetzt wird.

 Also dranbleiben und erinnern und dranbleiben. Und sich wieder erinnern, dass es sich lohnen wird. Und am Ende, nach paar Monaten/Jahren, wissen beide bzw. man selbst, wie wertvoll, nährend und gut LIEBESZEITEN tun - einem selbst, der Partnerschaft, dem Sex, der Verbindung und der Liebe.

Ja dann wissen beide um den tiefen Schatz, der sich entfaltet, wenn man sich regelmäßig Zeit für die Herzens- wie auch die körperliche Liebe nimmt.

Wenn der Wert der gelebten Liebe erlebt wird, dann wird auch das sich gegenseitig Erinnern leichter und spielerisch.

Das sich gegenseitig aufmuntern, die positiven Seiten der gemeinsamen Zeit wertzuschätzen und auszusprechen, das ist fürs Dranbleiben in der Partnerschaft auch ungemein wichtig.

Als Singles hat man es da nicht so leicht, da hilft es solche Texte zu lesen oder sich Erinnerungs-Post-Its an den Spiegel zu kleben.

Kennst du die Stolperfallen?
Hier nur ein Auszug der üblichen Stolperfallen, die das Dranbleiben gerne behindern:
- viel Stress bzw. wenig Zeit
- länger andauernde Krankheit oder ungeplante Vorfälle
- Verhinderungsmuster wie ich muss noch Spülen, Aufräumen, Social Media schauen -
   vielleicht kennst du das, dass dir immer kurz vor der (gemeinsamen) Liebeszeit noch was einfällt.

Der größte Stolperstein ist jedoch der Glaube, das Einrichten der Liebeszeiten müsste sich innerhalb von ein paar Wochen so einrichten, dass es von selbst und immer gut läuft.

Deshalb denke daran, dass
- auch bei wenig Zeit die Liebeszeiten gut tun und gerade dann wichtig sind!
- das es in der Regel Monate und Jahre braucht, bis sich das etabliert
- und wenn es mal Unterbrechung gab, dann gilt es danach wieder: Anfangen (du weißt ja, es braucht dann wieder bisschen mehr Energie), weiter machen und DRANBLEIBEN :).

Ich verspreche Dir, aus eigener jahrelanger Erfahrung, es lohnt sich sehr dranzubleiben.

Und für den Solo-Sex?
Für alle Singles oder Fern-Beziehungs-Lebende können die gleichen Tipps angewandt werden:
Planen, sich Erinnern und Dranbleiben ist die Lösung für regelmäßige Genusszeiten.

Selbstliebe nährt, gleich aus, reguliert das Hormonsystem und macht Freude.

„Do it or lose it“ ist hier oft das Motto - egal ob Stress oder nicht - damit es nicht verloren geht, bleib dran. Sich ab und an selbst zu verwöhnen und  sich Zeit zu nehmen für die Lust und Sinnlichkeit ist so wichtig und tut so gut.

Also Kalender raus.

Und für sich selbst oder gemeinsam 
- Termine vereinbaren
- in Kalender eintragen
- umsetzen (*)
- wenn es hapert, sich an die Kugel und ans Joggen erinnern
- sich gegenseitig ans Positive erinnern und ermuntern
und immer und immer wieder
DRANBLEIBEN.

Denn sich regelmäßig Zeit für die Liebe zu nehmen – das lohnt sich.
Viel Erfolg damit.